Hallöchen, Du Da!
Heute mal ein ganz anderes Thema als Bücher: Tattoos. Der Grund dafür: Ich werde ständig danach gefragt und es gestaltet sich eventuell als ganz praktisch, einfach auf diesen Beitrag zu verweisen, statt immer alles einzelnd zu erklären.
In diesem Beitrag wird es um das Thema Tattoos im Allgemeinen, sowie um meine Tattoos im Speziellen gehen. Dabei werde ich chronologisch vorgehen und Informationen zu Bedeutung, Künstler und Preis angeben.
Für mich hat jedes meiner Tattoos eine besondere, individuelle Bedeutung. Einige davon sind sehr privat, andere nicht so, weshalb ich diese auch gerne mit Dir teile.
Tattoo 1: Kuki - der Marienkäfer
Preis: 150€
Stil: Photorealistisch
Motiv: vorliegend als echtes Foto
Künstler: Jogi von Tintenherz Rostock
Bedeutung: Mein Vater hat mich immer, seit ich denken kann, „Käferkind“ genannt und ich hatte auch viel Merch mit Marienkäfern darauf aus genau diesem Grund.
Tattoo 2: Die Pusteblume
Preis: 150€
Stil: Black and White, Fineline
Motiv: vorliegend als sponate Skizze auf Serviettenpapier
Künstler: Fabi East Art im Studio von Bitch Wedding (Berlin)
Bedeutung: privat
Tattoo 3: Tiny Turtle
Preis: 100€
Stil: Black and White, Fineline
Motiv: eigene Skizze auf Papier
Künstler: Alejandra Heartist im Studio 4rosestattoo Berlin
Bedeutung: Ich liebe Schildkröten. Meine Lieblingstieren. Direkt nach Schafen. Oder vor Schafen. So klar ist das nicht. (Allerdings habe ich kein Schaftattoo…. )
Tattoo 4: Das Kleeblatt
Preis: 160€
Stil: Auarell, Klassisch, bunt, Comic
Motiv: eigene Skizze vorgelegt, von der Künstlerin im Freehand-Modus interpretiert
Künstler: Monarttattoo (Berlin)
Bedeutung: privat
Tattoo 5: Die Pfötchen
Preis: 120€ (minus Gutschein: 90€)
Stil: Black and White
Motiv: eigene Skizze vorgelegt
Künstler: Martink von 4rosestattoo Berlin
Bedeutung: Die Pfötchen sind ein Multitasking Tattoo was die Bedeutung angeht. Zuerst: mein Hund. Ich liebe ihn über alles, deswegen Hundepfötchen.
Als nächstes: der Zauberstab. Er drückt meine Fanliebe zu Harry Potter aus.
Zauberstab und Pfoten zusammen: Die Pfötchen sind im Stil der Fußabdrücke der Karte des Rumtreibers aus Harry Potter nachempfunden. Die Karte selbst ist im Buch von, unter anderem, Sirius Black entworfen worden, der ein Animagus ist und sich in einen Hund verwandeln kann.
Und zu guter Letzt: Mein Hund heißt Merlin. Merlin der alte, weise Zauberer? Na, klingelt`s?
Tattoo 6: Mamas Wort
Preis: 90€
Stil: Fineline
Motiv: Schriftart selbst ausgewählt/ausgedruckt
Künstler: Monarttattoo (Berlin)
Bedeutung:
Liebensgewürzig ist ein Wort, welches meine Mutter erfunden hat (so wie sie auch immer zu Fotoapparat Fotofat gesagt hat) welches sie mir und meiner Schwester gegenüber benutzt hat, wenn wir mal wieder etwas dummes, niedliches, naives gemacht haben.
Tattoo 7: Die Muschel
Preis: 120€
Stil: Fineline, Dotwork, Black and White
Motiv: Wanna Do der Künstlerin
Künstler: Alejandra Heartist im Studio hey mrs. sparkle (Berlin)
Bedeutung:
Diese hat auch zwei Bedeutungen. Eine ist sehr emotional und privat. Muscheln haben mich durch eine sehr schwere Zeit begleitet und diese dient hiermit stellvertretend als Warnung vor allen Muscheln da draußen. Die andere Bedeutung ist: Ich bin am Meer aufgewachsen. 200 Meter entfernt vom Strand.
Tattoo 8: Der Bücherstapel
Preis: 500€
Stil: Sketch, Aquarell
Motiv: eigene Skizze vorgelegt, im Freehand-Modus vom Künstler interpretiert
Künstler: Patrick G. Boll im Studio von leonardoacostaatelier (Berlin)
Bedeutung: Du bist auf meinem Bücherblog. Ich glaube der Stapel erklärt sich von selbst. (Plus: Erneute Harry Potter Anspielung, falls du den Schnatz entdecken kannst. Fun Fact: Beide Harry Potter bezogenen Tattoos befinden sich auf dem selben Arm)
Tattoo 9: Das Meer
Preis: 350€
Stil: Black and White Fineline/Dotwork
Motiv: eigene Skizze, von Künstlerin aufgearbeitet
Künstlerin: Alejandra Heartist im Studio hey, Mrs. Sparkle (Berlin)
Bedeutung: Eine weitere Frage der Herkunft. Und weil ich es ganz einfach schick fand.
Tattoo 10: Die Ranke
Bild:
Preis: 800€
Stil: Black/White/Sketch/Fineline
Motiv: Idee gemeinsam mit Künstlerin entwickelt
Künstler: Henja Fin im Studio Haunted Woods (Berlin)
Bedeutung:
Ich und meine Mutter teilen eine große Liebe für Pflanzen und Kräuter. Mit viel Freude habe ich einige Zeit in einem Blumeladen gejobbt und im Garten meiner Mutter viel über Pflanzen und ihre Wirkungen gelernt. Außerdem stehen Pflanzen für mich stellvertretend für meine grüne Lebensweise, Umweltschutz und Veganismus. Diese Dinge bedeuten mir sehr viel (siehe letzter Beitrag).
Tattoo 11: Mystic Forest
Bild:
Preis: 150€
Stil: Black/White/Sketch/Aquarell
Motiv: Idee als Skizze vorgelegt, von Künstlerin in ihrem Stil interpretiert
Künstler: Monarttatoo (Berlin)
Bedeutung: Das Tattoo vereint viele Elemente: es zeigt den Wald, den ich sehr liebe, vor allem Nadelbäume, die mich an wunderbare Wanderungen erinnern. Es zeigt einen See bei Nacht mit einem Mond und ist sehr dunkel gehalten. Es ist in allem ein trauriges, düsteres Tattoo und das war mir in sofern wichtig, dass ich nicht immer gut drauf bin und meine Tattoos mich nunmal nach außen wiederspiegeln sollen. Es war mir sehr wichtig, meine inneren Dämonen ein wenig künstlerisch zu verarbeiten. Denn diese Dämonen hat jeder von uns; es liegt allein bei uns, wie wir damit umgehen.
Waren das Alle?
Ja, die Anzahl ist aktuell 10. Das mag für den einen viel, für den anderen wenig erscheinen. Häufig werde ich gefragt, ob da noch mehr kommen werden.
Mehr als 10 ? - Ja. Was da aber noch in Planung ist, wird nicht preisgegeben.
Ganzkörper? - Nein, es wird wohl weit unter 50% der bedeckten Körperfläche bleiben. Obwohl ich die Idee, dass Tattoos als Dokumentation einer Person über ihr Leben hinweg dienen, in dem die großen, wichtigen Dinge verewigt werden, ganz reizvoll finde. (Buchempfehlung für Fantasy-Fans: “Ink” von Alice Broadway)
Allgemeine Tattoo - Infos:
Hier möchte ich kurz auf die meist gestellten Fragen eingehen.
1. Hat es wehgetan?
Das war wirklich sehr, sehr unterschiedlich. Ich hatte einige Tattoos, da hat es gar nicht wehgetan und ich bin von der angenehmen “Massage” sogar eingeschlafen (Marienkäfer). Andere Tattoos waren so schmerzhaft, dass mir teilweise übel geworden ist und ich permanent Tränen in den Augen hatte (Kleeblatt). Es kommt dabei ganz stark auf die Körperstelle an, sowie die Nadel. Bei einem Finline-Tattoo wird eine einzelne Nadel verwendet, bei einem flächigen Tattoo wird eine 5er Nadel verwendet (das geht auch noch höher, mit bis zu neun glaube ich). Das tut dann deutlich mehr weh. Generell lässt sich aber auch sagen, je länger das Stechen dauert, desto schmerzhafter ist es. Denn selbst wenn die Körperstelle an sich nicht so wehtut, nach einiger Zeit wird es schmerzen.
2. Wie teuer ist es?
Das ist ebenfalls sehr, sehr unterschiedlich. Hier kommt es nicht nur auf die Größe des Tattoos an, sondern ganz stark auf die Details: je mehr davon, desto teurer. Und natürlich auch auf den Künstler. Wenn er sehr gefragt ist, ist das Tattoo schnell 5mal so teuer (Bücherstapel), als wenn du zu jemanden ins Wohnzimmer gehst (Kleeblatt, Mamas Wort).
3. Welche Stelle ist am besten?
Es gibt nicht DIE eine Stelle. Die Stellenwahl ist abhängig von ganz vielen Faktoren:
- soll es gesehen werden, also eine eher öffentliche Stelle?
- wie stark dürfen die Schmerzen sein?
- wie viel Wert legt mensch auf den Alterungsprozess?
Mensch muss hier bedenken, dass Tattoos an Stellen, die eher öffentlich zu sehen sind (Arme, Beine) durch die Sonne schneller ausbleichen.
Auch altert die Haut an den unterschiedlichen Stellen unterschiedlich stark. Beispielweise altern die Hände am stärksten und Tattoos hier werden schnell ausgeblichen und schlaff, da die Hände ja auch viel in der Sonne sind. Ebenso die Innenseite der Unterarme oder der Hals.
Bezüglich der Schmerzen lässt sich sagen, dass es überall, wo das Hautgewebe dünn ist und direkt über den Knochen ohne eine Muskelpolsterung, schmerzhafter ist. Beispiele hierfür sind die Hände, Füße aber auch die Rippen, wie ich aus eigener Erfahrung sagen kann. Wenig Schmerzhaft ist es an den Ober- und Untearmen oder Schenkeln, sowohl Ober- als auch Unterschenkel.
Unterschätze aber auf keinen Fall den Rücken. Aufgrund der Tatsache, dass hieraus Zentrale Nervensystem verläuft, ist der Rücken besonders schmerzempfindlich, wie ich in den knapp 3 Stunden meiner Kleeblatt-Tätowierung feststellen durfte.
4. Eher Farbe oder eher Schwarz?
Da gibt es keine klare Empfehlung von mir. So wie du es schöner findest. Ich kann nur empfehlen: wenn es etwas farbiges sein soll, dann such dir vielleicht eine Stelle, die nicht allzu häufig dem Sonnenlicht ausgesetzt ist. Farbe verblasst sehr viel schneller als schwarz.
Weiterhin kommt es stark auf deine Haut an. Einige Farben sehen auf bestimmter Haut einfach nicht gut aus. Du bist beispielsweise von Natur aus eher der gebräuntere Typ oder eine BiPOC? Dann solltest du auf jeden Fall die Finger vom Gelb lassen. Auch sehr helles Pastellrosa kommt nicht so gut, denn beide Farben sind nach einigen Jahren kaum noch zu sehen. Aber nicht nur der Hautton spielt eine Rolle, sondern auch die Hautbeschaffenheit. Farbe wird nicht ganz so tief gestochen wie schwarz. Das heißt, da der Körper bei der Heilung immer ein wenig Farbe ausstößt, kann es bei bestimmten Haustypen dazukommen, dass sie zu viel Farbe verlieren. Natürlich kann mensch nachstehen, aber wenn das Problem zu stark ist, dann verlierst du auch nach dem Nachstehen vielleicht wieder erneut so viel Farbe. Und mehr als zweimal sollte mensch sich über eine Stelle nicht drüberstechen lassen, das sonst das Hautgewebe vernarbt. Meine Haut liebt Gottseidank Farbe. Viele Tätowierer:innen sagten mir bereits, dass meine Haut die Farbe regelrecht aufsauge, weshalb das Stechen bei mir auch immer recht schnell geht. (Für den Bücherstapel brauchte der Künstler nur 1,5 Stunden, wobei er sonst für so ein Motiv, nach eigener Angabe, meist 2 bis 3 brauchen würde).
5. Wie wichtig ist die Künstler-Wahl?
Die Künstler:innen Auswahl ist das Wichtigste überhaupt. Du solltest dabei nicht nur auf die Hygiene-Umstände achten, sondern auch auf die Qualität der vorangegangenen Arbeiten. Es ist wichtig, dass du dir jemanden suchst, dem du vertrauen kannst. Und schau dir, wenn möglich, auch ältere Werke an. So, wie ein 5 Jahre altes Tattoo bei jemand anderem, der bei dem gleichen Künstler:in war wie du, aussieht, so eine Qualität kannst du auch von deinem Tattoo in 5 Jahren erwarten. Denn Tätowieren ist nicht gleich Tätowieren. Es gibt da sehr viele verschiedene Techniken und auch qualitativ unterschiedliches Werkzeug.
6. Macht das Stechen süchtig, in dem Sinne, dass mensch immer mehr will?
Diese Annahme wird sehr häufig angesprochen, komischerweise hauptsächlich von Leuten, die keine Tattoos haben. Ich persönlich muss sagen, bei mir gibt es keinen Suchtfaktor. Ich kenne auch keine tätowierte Person, die von sich aus sagt, dass sie nach dem ersten Stechen den Drang verspürte immer wieder unter die Nadel zu kommen. Es ist viel mehr so, dass die Hemmschwelle hinab gesetzt wird. Fängt mensch mit einem kleinen, auch im Sommer unter Kleidung verstecktem Tattoo an, dann wird mensch bald feststellen, dass es einen nicht stören würde, den Oberarm voll zu haben.
Ich, zum Beispiel, wollte schon immer Tattoos haben, schon als ich klein war, fand ich Bilder auf der Haut besonders faszinierend. Ich hatte nur sehr starke Angst vor all den negativen Reaktionen, denen ich in meiner Vorstellung ausgesetzt sein würde. Dennoch entschloss ich mich, das für mich allerwichtigste Tattoo dennoch umzusetzen und selbst meine konservative Oma liebt es. Weil der Käfer einfach bei jedem gut ankam, senkte dies meine Hemmschwelle und ich hatte nun keine Angst mehr, dass mensch mich verurteilen könnte. Und so fing ich an, mir meinen Körper, so wie er schon immer in meiner Vorstellung war, zu gestalten.
Und ich glaube, so geht es vielen viel-tätowierten Menschen. Von außen mag es wohl nur häufig so wirken, als würde man süchtig werden, wenn die lieben netten Mädchen von nebenan den einen Tag ein kleines Tattoo und 6 Monate später den halben Körper voll haben (Beispiel völlig frei erfunden, hust).
7. Wie verändert der Heilungsprozess das Tattoo?
Ziemlich stark. Ein sehr wichtiger Punkt, den mensch nie aus den Augen verlieren sollte: Ein abgeheiltes Tattoo sieht niemals so schön aus, wie ein frisch gestochenes. Das ist einfach ein Fakt, denn die Farbe zieht in die Haut ein, heile Hautschichten legen sich darüber und dadurch wirkt die Farbe etwas matter und blasser, als wenn die Hautschichten nach dem Stechen noch offen sind und die Farbe schimmert und glänzt. Deswegen sollte mensch sich nicht von hübschen Instagram-Bildern von frischen Tattoos zu einem Sprung unter die Nadel verleiten lassen. Dann kommt nach vier bis sechs Wochen häufig die Enttäuschung.
Als Tipp: immer auch die „healed“-Bilder ansehen. Gute Tätowierer:innen sind häufig stolz auf die healed-Bilder von Kund:innen, weil nur ein abgeheiltes Tattoo Aussage über die Qualität der Künstler:in treffen kann. Deswegen posten sie diese Bilder auch. Geht zu keinem Künstler, der euch keine healed Bilder zeigen kann.
8. Welcher Stil ist der Zeitloseste?
Momentan ist der Fineline Stil aber auch der Aquarell-Stil sehr angesagt. Ich bin mir aber recht sicher, dass diese Stile nach kurzer Zeit aus der Mode kommen werden. Denn das Reizvolle an ihnen ist, dass sie frisch gestochen umwerfend aussehen. Wenn sie aber einige Zeit alt sind, verblassen sie schnell. Aquarell sieht dann häufig wie ein verheilter blauer Fleck aus, während Fineline sich an einigen Stellen aufzulösen scheint. (Ja, ich bin mir der Ironie bewusst, dass ich beide Stile selbst mehrfach auf meinem Körper verewigt habe). In ein paar Jahren also, wenn diese Stile nicht mehr so hübsch aussehen, denke ich, werden sie seltener gestochen werden, da sie dann aus der Mode sind. Ähnlich war es ja auch bei den vielfarbigen Vintage-Stil, der in den 80er und 90er Jahren sehr beliebt war, heute aber kaum gestochen wird, da die Farben dort bekanntlich stark verblassen und die Motive dann schnell sehr billig wirken.
Deshalb würde ich die Frage mit der Empfehlung beantworten, dass der normal dickstrichige Black and White Stil am zeitlosesten ist. Auch Tribal-Motive kommen selten aus der Mode und sehen bei guter Pflege auch noch nach Jahren sehr hübsch aus, selbst wenn sie stark der Sonne ausgesetzt sind. (Mensch werfe einen Blick nach Hawaii, wo traditionelle Tribal-Motive bei Surfern auch noch nach 40 Jahren trotz Sonne und Strand umwerfend aussehen.)
9. Wie funktioniert das mit den Motiven?
Das ist von Künstler:in zu Künstler:in ganz unterschiedlich. Manche stechen generell nur das, was sie selbst entworfen haben. Dies sind dann meist sehr hochkarätige Künstler, wo es den Kunden gar nicht so um das Motiv an sich geht, sondern darum, etwas von dem spezifischen Künstler zu haben. Häufig ist es dann so, dass der Stil etwas Einzigartiges ist.
Viele, aus meiner Perspektive die meisten, stechen Wunschmotive ihrer Kunden, die sie vorher nochmal in ihrem persönlichen Stil aufbereiten. Sie entwerfen auch Wanna-Dos, also Motive, die sie gerne stechen würden.
Einige wenige Künstler stechen allerdings auch nur direkte Vorlagen. Wer dort mit „nur“ einer Idee kommt und hofft, dass der Tätowierer diese noch hübsch aufbereitet, wird schnell weggeschickt.
10. Wie sind die Reaktionen des Umfeldes, der Freunde, der Familie oder auch von Fremden?
Dies ist wohl die häufigste Frage, die mir so gestellt wird. Und die Antwort darauf ist extrem divers, so wie die Menschen, die ihre Meinung zu meinen Tattoos abgeben, eben auch sehr divers sind. Weiterhin haben die gleichen Personen häufig unterschiedliche Meinungen zu verschiedenen Tattoos. Ein paar Meinungen folgen:
Meine Familie (Eltern, Geschwister): Meine Mutter findet es okay an sich, ist aber nicht super begeistert. Allerdings findet sie einige Motive sehr hübsch. Meine Schwester findet alle hübsch und findet es cool, eine große, tätowierte Schwester zu haben. Mein werter biologischer Erzeuger findet sie schlichtweg hässlich und hält mich für sehr dumm. Er ist felsenfest davon überzeugt, dass ich das eines Tages schrecklich bereuen werde. Er bezeichnet sie häufig als “Dreck”.
Meine Großeltern: Ignorieren die Tattoos entweder oder nehmen sie schlichtweg nicht war, keine Meinungsäußerung.
Freunde: Ich glaube, niemand von ihnen findet sie doof. Ich bin sehr sicher, dass nicht alle alles mögen, aber das ist ja nur natürlich. Die meisten sagen mir nur immer wieder, dass sie es nicht glauben können, dass das liebe nette, Streber-Mädchen von damals jetzt so viele Tattoos hat. Entweder bin ich jetzt nicht mehr lieb oder das zeigt nur auf, dass Tattoos immer noch stark stigmatisiert werden, wenn ein “Streber-Mädchen” besser keine hat.
Fremde: Hier bekomme ich tatsächlich die positivsten Reaktionen. Im Sommer werde ich tatsächlich recht häufig angesprochen und bekomme Komplimente. Viele wollen wissen, wo ich es hab machen lassen, manche möchten sie sogar berühren. Aber gut, das ist auch Berlin. In meiner Heimstadt (eher ein Dorf) bekomme ich nicht ganz so positive Blicke.
Entferntere Verwandte: Hier bekomme ich tatsächlich die negativsten Reaktionen. Von abschätzigen Blicken, über missbilligende Kommentare bis hin zur absoluten Ignoration (meiner Person) war schon alles dabei. Mensch möge meinen, je mehr Tattoos es werden, desto eher würden sie sich daran gewöhnen. Aber eher das Gegenteil ist es, je mehr es werden, desto schlimmer die Reaktionen. Das geht so weit, dass 2 Meter hinter meinem Rücken bei einem gemeinsamen Spaziergang gesagt wird, wie hässlich die Dinger doch sind. Ich bin zwar schonungslos ehrlich, aber aus Respekt meinem eigenen Körper gegenüber werde ich hier nicht weiter ins Detail gehen.
So, ich hoffe, das beantwortet einige Deiner Fragen. Bei weiteren Fragen stehe ich Dir gerne zur Verfügung. Den Kontakt findest du im Impressum oder du kennst mich persönlich.
Bleib geschmeidig,
Deine Fenja