(Rezensionsexemplar)
Hallöchen, du da!
Vorab-Hinweis: Die Geschichte in diesem Buch hat keinerlei Ähnlichkeit mit der Kinderserie, die auf KiKa lief (läuft?). Es gibt keinen Hein Blöd, keine Enkel und der Blaubär erzählt auch keine abgedrehten Lügengeschichten (außer an einer Stelle, aber das ist der Geschichte durchaus zuträglich (s. „Das Lügenduell“ in Kapitel 12))!
Heute habe ich einen für mich ganz besonderen Beitrag für Dich: Ich darf mein Lieblingsbuch rezensieren! Vor 20 ½ Jahren, damals war ich noch gar nicht auf der Welt, brachte Walter Moers das großartigste Werk auf den Literaturmarkt: „Die 13 ½ Leben des Käpt’n Blaubär“.
Zum Jubiläum hat der Penguin-Verlag die Originalausgabe neuaufgelegt, die zuvor in den Buchläden kaum noch zu finden war. Weiterhin haben sie die vielfarbig illustrierte Ausgabe, die es seit 2013 als Hardcover zu erstehen gibt, nun als Taschenbuch produziert. Ich hatte die große Ehre, beide wunderbaren Exemplare zugesandt zu bekommen und war von dieser Buchpost so begeistert, dass ich eines der Bücher direkt gelesen habe. Ich habe den Blaubären tatsächlich schon zuvor gelesen, im Jahr 2017, allerdings nur in der normalen Taschenbuchausgabe aus dem Goldmann Verlag.
Ich habe lange hin und her überlegt ob ich zwei Posts zu den Büchern machen soll, doch im Prinzip ist es ja exakt derselbe Inhalt nur die optische Aufmachung ist anders und beide Bücher stammen aus dem gleichen Verlag, von daher werde ich nun beide Bücher in einem Beitrag rezensieren.
Zu den verschiedenen Ausgaben: Gemeinsamkeiten
Beide sind im Penguin-Verlag am 09.09.2019 erschienen und beide umfassen ca. 700 Seiten Geschichte, beide Bücher weisen im Buchumschlag eine Karte auf, beide Bücher sind von Walter Moers selbst illustriert und beide Bücher beinhalten am Ende eine Übersicht über alle bisher erschienenen Zamonien-Romane mit jeweils einer Seite Minileseprobe.
Nun zu den Unterschieden:
Der größte Unterschied ist, dass das eine Buch ein Hardcover ist, die Originalausgabe, während das andere Buch eine Neuauflage vom vielfarbig illustrierten Bestseller als Taschenbuch ist. Wichtig ist: beide Bücher sind illustriert, die Originalausgabe weißt allerdings schwarz-weiße Illustrationen auf, so wie sie original von Walter Moers erstellt wurden, während die „bunte“ Ausgabe dieselben Illustrationen nur in buntfarbig und mit mehr „3-D“-Effekt beinhaltet, gestaltet von Florian Biege. Mit diesem begabten Illustrator brachte Moers die Graphic Novels zu „Die Stadt der Träumenden Bücher“ heraus.
Weiterhin sind in der bunten Ausgabe auch einige Seiten, die in der Originalausgabe weiß sind, in bunt, passend zum Buchinhalt, gestaltet. Das Hardcover ist weiterhin an der oberen Seite des Buchschnittes blaugefärbt.
So viel zu den Gemeinsamkeiten und Unterschieden der beiden Bücher; kommen wir zum Inhalt!
Inhalt
„Ein Leben beginnt gewöhnlich mit der Geburt – meins nicht!“ Dies ist der erste Satz im Buch und auch einer meiner Lieblingssätze. Er lässt schon erkennen, dass der kleine Blaubär etwas ganz Besonderes ist und alles andere als ein durchschnittliches, normales Leben führt. Und darum geht es auch: um das Leben des Blaubären – genauer gesagt um seine Leben – denn wie der Blaubär im Prolog schreibt, besitzt ein Bär 27 Leben und von der ersten Hälfte möchte der Blaubär uns erzählen.
Der Blaubär berichtet Kapitelähnlich von seinen 13 ½ Leben, die alle sehr unterschiedlich, aufregend und spannend sind. Er bereist fast ganz Zamonien und trifft viele sonderbare Gestalten und erlebt einen haufen Abenteuer. Begleitet wird er dabei von einem Lexikon, welches sich in seinem Kopf befindet und ihm sowie den Zamonien-unerfahrenen Leser immer wieder interessante Fakten liefert.
Meine Meinung
Der Schreibstil von Walter Moers ist mein absoluter Lieblingsschreibstil. Er ist leicht, locker und schnell zu lesen, aber auch fesselnd und sehr humorvoll. Allein durch die Worte kann man nicht aufhören zu lesen und hat dabei einfach soooo viel Spaß. Walter Moers schafft es, dass man in Zamonien eintaucht und nie wieder zurück will!
Für mich ist der Blaubär ein Epos ohne Konkurrenz, ja selbst als eingeschweißter Harry-Potter-Fan, wurde mein Lieblingsbuch nun nach 13 ½ Jahren vom kleinen Blaubären abgelöst. Es gibt so viel zu entdecken und es wird nie langweilig; dieses Buch macht regelrecht süchtig. Du wirst von Abenteuer zu Abenteuer stolpern und viele fantastische Charaktere kennenlernen. Dieses Buch gehört zwar dem Fantasy-Genre an, ist aber nicht so überladen an fantastischen Elementen und abgedrehten Namen, wie es in klassischer Fantasy-Literatur gang und gebe ist. Aber dennoch irgendwie magisch!
Fazit
Du interessierst dich für Abenteuer, Fantasy, Drama, Entdeckerreisen und niedliche Charaktere: dann ist dieses Buch genau das richtige für dich.
Seitdem ich den Blaubären gelesen habe, habe ich alle meine Freunde dazu überredet dieses Meisterwerk auch in die Hand zu nehmen: mit mehr oder weniger Erfolg, also tu wenigsten du mir den Gefallen, wenn du mal WIRKLICH gute Literatur lesen möchtest und LIES DEN BLAUBÄREN!
6 von 5 Sternen!
Bläuliche Grüße,
Deine Fenja